Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo)
Der Große Eichenbock (Cerambyx cerdo) auch Heldenbock, Riesenbock oder Spießbock genannt, gehört zu der Familie der Bockkäfer.
Seine Größe beträgt 2,4 bis 5,3 cm, Brust, Kopf, Fühler und Beine sind schwarz. Die Flügeldecken sind schwarz aber zum Ende hin gehen sie in ein braun-rot. Der Korpus ist schwarz-braun.
Die Geschlechter sind an der Länge der Fühler zu erkennen. Die der Männchen sind doppelt so lang, wie der Körper, die der Weibchen gleichlang.
Lebenslauf:
1) Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu 450 Eier in den Rissen der Baumrinde ab.
2) Drei Wochen später fressen die geschlüpften Larven sich in den Baum bist zum Bast, teils bis zum Kambium vor. Hier überwintern sie das 1. Mal.
3)Nach der 1. Überwinterung fressen sie sich bis ins Splintholz vor.
4) Im 3. bis max. 5. Jahr nach dem Schlupf fressen sie sich ca. 9 cm langen Larven bis in zum Baumkern/Kernholz vor.
5) Das letzte Entwicklungsstadium beginnt im Juli/August mit der Verpuppung im "Hakengang", den sie beim Zurückfressen zur Baumrinde als typisches Muster entstehen lassen.
6) 4 -6 Wochen (September bis Oktober) später schlüpfen ca. 200 Käfer pro Baum.
7) Nun überwintern die Käfer in ihrer schon vorhanden Puppenkonstruktion genannt "Puppenwiege".
Anmerkung: Die Entwicklung bis hier her kann auch bis zu fünf Jahren dauern.
6) Die männlichen adulten Insekten werden nach der Paarung bis zu 46 und die adulten Weibchen bis zu 59 Tagen alt.
Die Käfer sind Ortstreu, also sie bleiben im Geburtstbaum oder sind in seiner Umgebung in einem anderen Baum. Daher kann man in einem Baum oft mehrere Generationen des Großen Eichenbocks finden.
Die nachtaktiven Tiere werden bei 18 °C aktiv und fliegen nur kurze Strecken (max. 4 km). Am Tage verstecken sie hinter Baumrinden kranker Bäume. In der Nacht kann man sie am Baum hören, da sie Körperteile (Brustplatten) aneinander reiben.
Ihre Hauptflugzeit ist von Mitte Mai bis Ende August.
Das Insekt leckt an Saftstellen der Eichen und den Fruchtsaft vom Obst.
Durch große Rodungen seit dem Mittelalter und den immer jüngeren Baumbestand, findet der Eichenbock kein geeigneten Lebensraum. Der Große Eichenbock gilt in Deutschland als eine vom Aussterben bedrohte Käferart und man man sieht ihn mittlerweile sehr selten. Manche sehen in ihm auch einen Forstschädling.
Diese Bilder habe ich mit Hilfe meines Handmikroskop gemacht:
An dieser Eiche kann man sehr gut sehen, woran man einen Befall erkennen kann:
A.
14.06.2022