Epipremnum aureum
Die meisten kennen sie und viele haben auch eine: Die Epipremnum aureum - Efeutute.
Sie ist eine beliebte Zimmerpflanze, da sie nicht nur schön anzusehen ist wegen ihrer herzförmigen Blätter, sondern auch wegen ihrer einfachen Pflege geschätzt wird. Sie ist nicht nur robust und anpassungsfähig, sondern wächst hangend und rankend, bei wenig und viel Licht. Sie kann bis zu 25 Jahre alt werden.
Ursprünglich kommt sie aus den tropischen Regenwäldern Südostasiens. Dort spielt sie eine wichtige Rolle in der Biodiversität (Artenvielfallt) im natürlichen Lebensraum. Sie ermöglicht es anderen Kletterpflanzen sie an ihren Ranken aufzuranken und so den Vertikalen Luftraum zu nutzen. Damit können in einer Biodiversität von verschiedenen Pflanzenarten im Waldökosystem koexistieren und einen Lebensraum für viele Tierarten schaffen.
Mit ihren Wurzeln trägt sie zur Stabilität des Erdreiches bei.
Anatomie:
Epipremnum aureum besteht aus verschiedenen Bestandteilen, die die Gesamtstruktur und Funktion der Pflanze unterstützen.
1. Wurzeln: Die Wurzeln dienen der Verankerung der Pflanze im Boden und nehmen Wasser und Nährstoffe auf. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Pflanzenwachstums und der Nährstoffversorgung.
2. Stängel: Der Stängel einer Efeutute besteht aus einer Kombination aus holzigem und krautigem Gewebe. Er dient der Unterstützung und dem Transport von Wasser, Nährstoffen zwischen den Wurzeln und den Blättern. Der Stängel kann kletternd sein, um sich an Oberflächen anzubinden, oder hängend in einem Korb oder einer Pflanzenampel wachsen.
3. Blätter: Die Blätter der Efeutute sind eine der auffälligsten Merkmale der Pflanze. Sie sind herzförmig und haben eine ledrige glänzende Oberfläche. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün, teilweise mit weißen und gelblichen Flecken.
Sie dienen der Photosynthese, bei der die Pflanze Lichtenergie in chemische Energie umwandelt, um Nährstoffe zu produzieren. Die Blätter spielen auch eine wichtige Rolle bei der Transpiration (dem Prozess der Wasserverdunstung) der zur Kühlung der Pflanze beiträgt.
Das Blatt der Epipremnum aureum besteht aus drei Hauptteilen: der Blattspreite (lat. Lamina, ist der Teil des Blattes, der oberhalb des Stiels ist), dem Blattstiel und der Blattbasis.
Die Blattspreite ist der flache, breite Teil des Blattes, der normalerweise eine herzförmige oder tropfenförmige Form hat. Die Blattsprreite ist normalerweise zwischen 10 und 20 Zentimeter lang und 7 bis 14 Zentimeter breit. Die Oberfläche der Blattspreite kann glatt oder leicht gekräuselt sein und ist normalerweise dunkelgrün mit einem marmorierten oder gefleckten Muster.
Der Blattstiel verbindet die Blattspreite mit dem Stamm der Pflanze. Der Blattstiel ist normalerweise zwischen 10 und 40 Zentimeter lang und ist normalerweise grün oder braun. Der Blattstiel enthält eine Reihe von Leitbündeln, die Wasser und Nährstoffe aus dem Stamm in die Blattspreite transportieren.
Die Blattbasis ist der Teil des Blattes, der den Blattstiel mit der Pflanze verbindet. Die Blattbasis ist normalerweise keilförmig und kann manchmal leicht gezackt sein.

Rote Line (oben): Blattbasis
Blaue Linie (links): Blattkante ist ganzrandig
Gelbe Linie (mittig): Mittelrippe
Lila Linie (rechts): Seitenrippe
Schwarze Linie (unten): Apex (Blattspitze)
3.1 Zellaufbau eines Blattes:
Insgesamt ist das Blatt der Efeutute eine komplexe Struktur, die aus mehreren Gewebetypen besteht, darunter Epidermis, Palisadenmesophyll, Schwammmesophyll und Leitbündel.
Die Epidermis bildet die äußere Schicht des Blattes und schützt es vor dem Austrocknen und vor Schädlingsbefall.
Das Palisadenmesophyll ist eine Schicht aus langen schmalen Zellen, die das meiste Chlorophyll enthalten und die meiste Photosynthese durchführen.
Das Schwammmesophyll ist eine lockere Schicht aus runden oder unregelmäßig geformten Zellen, die weniger Chlorophyll enthalten und hauptsächlich für die Gasaustauschfunktionen des Blattes verantwortlich sind.
Die Leitbündel transportieren Wasser, Nährstoffe und andere Stoffe durch das Blatt und in den Rest der Pflanze.

- Orange Pfeile (oben und unten): Cuticula
- Blaue Pfeile (oben und unten) Epidermis
- Gelber Pfeil (links, oben) Palisadengewebe mit Chloroplasten
- Schwarzer Pfeil (mittig, links): Schwammgewebe
- Brauner Pfeil (unten): Schließzellen mit Stoma (Spaltöffnung)
- Rosa Pfeil (rechts): Xylem
- Grauer Pfeil (rechts): Phloem
- Hellgrüner Pfeil (rechts): Bündelscheide
- Weißer runder Kreis (mittig): Interzellularraum
3.2 Weint die Efeutute? – Die Guttation
Eine Efeutute (Epipremnum aureum) "weint" nicht. Der Begriff "weinen" wird manchmal verwendet, um das Phänomen zu beschreiben, bei dem Wassertröpfchen an den Spitzen der Blätter von der Pflanze zu sehen sind. Dieses Phänomen wird als Guttation bezeichnet und tritt auf, wenn überschüssiges Wasser durch spezielle Drüsen an den Blattspitzen und -kanten abgegeben wird.
Die Guttation tritt auf, wenn der Boden feucht ist und die Pflanze das Wasser über die Wurzeln aufnimmt. Wenn die Wurzeln das aufgenommene Wasser nicht vollständig verwenden können, wird der Druck im Gefäßsystem der Pflanze erhöht. Dann werden die kleinen Öffnungen (Hydathoden) bekannt sind, geöffnet und es tritt Wasser aus.
Hydathoden sind spezialisierte Poren in den Rändern Blättern von Pflanzen, die für die Guttation verantwortlich sind, also das Abgeben von überschüssigem Wasser in Form von Tröpfchen und sich nur bei Bedarf öffnen. Diese Poren sind mit speziellen Zellen, den Hydathodenzellen verbunden. Sie ermöglichen bei erhöhtem Wasserdruck im Gefäßsystem die Tröpfchenbildung und somit die Abgabe von Wasser.
Anmerkung: Hydathoden sind bei der Efeutute nicht so ausgeprägt wie bei einigen anderen Pflanzenarten.
4. Ranken: Efeututen sind bekannt für ihre Ranken, die entweder kletternd entlang einer Wand oder hängend in einem Korb oder einer Pflanzenampel wachsen können. Die Ranken ermöglichen der Pflanze das Erreichen von Lichtquellen und die Ausbreitung über größere Flächen. Sie sind flexibel und können sich an verschiedenen Oberflächen festhalten, indem sie Haftwurzeln entwickeln.
5. Blüten und Früchte: Efeututen bilden gelegentlich Blüten aus, die in der Regel unauffällig und klein sind. Die Blüten können weiß oder grünlich gefärbt sein und hängen in Trauben von der Pflanze herab. Nach der Bestäubung durch Insekten bilden sich kleine, fleischige Früchte, die grün oder gelb gefärbt sind. Die Früchte enthalten ein bis zwei Samen, aus denen sich neue Pflanzen entwickeln können.
Zusammenfassend besteht die Efeutute aus Wurzeln, Stängeln, Blättern, Ranken sowie gelegentlich aus Blüten und Früchten. Jeder dieser Bestandteile spielt eine wichtige Rolle bei der Funktionsweise und dem Wachstum der Pflanze.
Zeitungsartikel:
Im Göttinger Tagesblatt gab es am 14.03.2013 ein Artikel über eine 6-jährige Efeutute, die über 22 Meter lang wurde. Das ist schon sehr beeindrucken, denn eigentlich hat die Pflanze eine maximale Länge von 20 Metern. Leider habe ich keine weiteren Infos darüber gefunden.
Raumklima:
Eine der bemerkenswerten Eigenschaften der Efeutute ist ihre Fähigkeit, die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern. Sie kann schädliche Substanzen wie Formaldehyd, Benzol und Trichlorethylen aus der Luft filtern, was zu einem gesünderen Raumklima beiträgt. Diese Substanzen können aus verschiedenen Quellen wie Möbeln, Teppichen, Farben und Reinigungsmitteln freigesetzt werden und können gesundheitliche Probleme verursachen.
Darüber hinaus ist sie auch in der Lage, überschüssige Feuchtigkeit in der Luft zu reduzieren, was sie zu einer idealen Pflanze für Badezimmer oder andere feuchte Räume macht.
Geschäfte mit der Epipremnum aureum:
Aufgrund ihrer Beliebtheit als Zimmerpflanze wird sie im großen Umfang kommerziell (geschäftlich) angebaut und gehandelt. Der Verkauf von Efeututen und ihren kultivierten Varianten trägt zur Wirtschaft der Gartenbauindustrie bei und bietet Beschäftigungsmöglichkeiten für viele Menschen.
Ich habe insgesamt 17 Efeututen. Die längste von ihnen ist 180 cm. Man kann genau beobachten, wenn eine mehr Wasser möchte als die anderen, oder ob sie sehr zufrieden mit ihrem Standort ist. Wann immer ich mein Zimmer betrete, freue ich mich über meine Efeututen und all meine anderen Pflanzen, die den Raum mit einem warmen Grün bereichern.
A. 06.05.2023