Pygocentrus nattereri


Bei einem Pygocentrus nattereri handelt es sich um den Roten Piranha. Im Alter von 7 Jahren bekam ich einen Roten Piranha in Form einer echten Tierpräparation. Ich war sehr stolz, weil ich vorher noch nie einen echten Piranha vor mir gesehen hatte. Da ich schon in jungen Jahren ein großer Fan von Piranhas war, habe ich viel über sie gelesen und geguckt. In vielen Filmen werden Rote Piranhas, auch Natterers Sägesammler genannt, blutrünstig immer hungrig und gruselig dargestellt. Tatsächlich sind sie gar nicht so. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Krebsen, Aas und Weichtieren. Und sie ernähren sich auch pflanzlich. Der Pygocentrus nattereri ist  eine omnivore Art (Allesfresser).

Der Rote Piranha ist ein Lauerjäger. Das bedeutet, dass meistens eine Gruppe von 20-30 Tieren in dichter Vegetation lauert und auf Beute wartet. Sobald die passende Beute ins Jagdgebiet, der Vegetation, schwimmt, fixiert ein Piranha die Beute und schießt dann auf sie zu. Oft kommen zwei bis drei Artgenossen noch mit. Sie beißen zu und reißen Fleischstücken aus dem Beutetier raus. Ähnlich wie Haie macht er die sogenannte „Rüttelbewegung“. Der Rote Piranha kommt hauptsächlich in Südamerika und im Amazonas- Orinocogebiet vor. Dort werden sie von den Einheimischen auch verzehrt.


Er hat auch viele Namen. Ich habe mal einige davon unten aufgelistet:


1.      Roter Piranha - im Deutschen

2.     Rotbäuchiger Piranha – zweiter Name im Deutschen

3.     Natterers Sägesalmler – dritter Name im Deutschen

4.     Pygocentrus nattereri – der lateinische Name

5.     Serrasalmus nattereri – Synonym für Pygocentrus nattereri

6.     Rooseveltiella nattereri - Synonym für Pygocentrus nattereri


In vielen Namen kommt Nattereri oder Natterers vor. Doch woher kommt dieses Wort ?

Diese Bezeichnung kommt vom Namensgeber und Typusexemplarsammler Johann B. Natterer.


Johann Baptist Natterer

Er lebte vom 09.November 1787 bis 17.Juni 1843. Natterer war Naturforscher und Zoologe, der eine unglaublich große Sammlung

von über 12.000 Vögeln und mehr als 24.000 Insekten hatte. (Quelle: https://austria-forum.org/af/Biographien/Natterer%2C_Johann)


Zusammengefasst kann man sagen, dass der Pygocentrus nattereri ein Süßwasser- und Schwarmfisch ist, der eine stattliche Größe von 30 cm und eine Lebenserwartung von 15 Jahren erreichen kann.

Wegen der starken Zähne und dem kräftigen Kiefer (der UNterkiefer ist etwas vorgeschoben), ist er der erste Aasfresser an der Beute. Die Beiskraft beträgt ca.  Diese Fische können die dicke Haut bei Tieren aufreißen und ermöglichen es anderen Fischen sich dann nachfolgend an dem Aas zu laben. Sie stellen damit einen wichtigen Teil im Ökosystem dar. Sie sind Tag- und Nachtaktiv, wobei sie in der Nacht eher ruhiger sind.


Fortpflanzung und Brutpflege:

Bei den Roten Piranhas hat das Männchen die Hauptaufgabe.

Nach dem das männliche und das weibliche Tier einen "Balztanz" aufgeführt haben, legt das Weibchen bis zu 600 Eier ab.

Das Männchen übernimmt dann die Versorgung: regelmäßig wird frisches Wasser zu den Eiern gewedelt und die Brut wird bewacht.

Nach ca. 40 Tage schlüpfen die Larven.

Das Männchen setzt die Versorgung fort.


Wachstum:

Der Pygocentrus nattereri  wachsen innerhalb von drei Monaten gute 8 cm. Im Alter von zwei Jahren sind sie rund 18 cm groß

Die Fische wachsen anfangs recht schnell. In drei Monaten können sie 8 Zentimeter wachsen. Mit gut drei Jahren sind sie ausgewachsenen.


Aggressivität:

Auch wenn der Rote Piranha als sehr aggressiv gilt, d.h. seine Toleranz ist sehr niedrig, sind Angriffe doch recht selten und haben vorausgegangene Situationen: Tiere haben Angst, fühlen sich bedroht, Laichzeit (Verteidigung der Brut), bei Trockenheit und damit verbundenem Nahrungsmangel.


Natürliche Feinde:

Viele Menschen können es sich nicht vorstellen, dass ein Roter Piranha auch Feinde hat. Doch u.a. sind folgende Feinde zu nennen:

  • Der wunderschöne Flussdelfine (Amazonasdelfine)
  • Arapaima gigas einer der größten Süßwasserfische 
  • Kaimane
  • Greifvögel (Harpyie)

Manchmal kommt es auch vor, dass bei einem Fressgelage bei verletzten oder gerade verstorbenen Tieren, die eigenen Artgenossen einzelne Piranhas verletzten und dann auch fressen. 

Nasenlöcher:

Der Piranha hat auf jeder Seite im vorderen Bereich ein großes und ein kleines Nasenloch (kann man gut auf den Fotos oben sehen).

Das Wasser strömt in das eine Nasenloch hinein und durch das andere daneben wieder hinaus. Dabei streifen die noch so kleinsten Partikel die gefaltete Nasenschleimhaut. Diese Technik sorgt für einen ausgezeichneten Geruchssinn, welches sie benötigen, um in dem von ihnen eher bevorzugten trüben Wasser, Beute zu bekommen.


Laute der Piranhas:

Rote Piranhas bellen bei Gefahr, trommelähnliche Geräusche bei Kämpfen mit Artgenossen oder Quaken. Auch während des Balztanzes geben sie Geräusche von sich. Dies machen sie mit Hilfe des Muskelkontraktionen an der Blase.

(Quelle: Sandie Millot, Pierre Vandewalle und Eric Parmentier von der Universität Lüttich im „Journal of Experimental Biology“)


Haltung einen Roten Piranhas:

In der Aquaristikszene wird er von einigen Fischliebhabern gehalten. Die Haltung ist nicht einfach, aber machbar. Da muss der pH-Wert stimmen, die Wassertemperatur darf nicht unter 10 Grad sein, da sie dann versterben. Idealerweise sollte die Temperatur zwischen 24°C und 28°C liegen. Das Becken muss sehr groß sein, da diese Fische einen sehr großen Platzbedarf beanspruchen. Oft wird von mindestens 500 Liter-Becken gesprochen.


A.

07.05.2023